Auckland ist – gemeinsam mit den Städten Manukau und North Shore, mit denen es verschmolzen ist – mit rund 1,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt Neuseelands und ganz Polynesiens. Jeder dritte Neuseeländer lebt heute in der Metropolitan Region, jeder zweite staatliche Dollar wird hier ausgegeben.
Die Stadt ist multikulturell, hier leben mehr Pazifik-Insulaner als irgendwo sonst. Nach Angaben der Stadtbehörde werden mehr als 12 Sprachen gesprochen und zu den Einwohnern zählen Pakeha, Maori, Asiaten, Inder. Die Angehörigen einer reichen Oberschicht sind meist europäischer oder asiatischer Abstammung, die Unterschicht ist polynesisch. Wobei die Polynesier sich untereinander nicht grün sind – zwischen Leuten aus Samoa und den Maori beispielsweise flammen immer wieder Konflikte auf. Aus dieser Gesamtlage resultieren soziale Probleme, die man selbst als Tourist erlebt – in keiner anderen neuseeländischen Stadt wurde ich auf der Straße angebettelt. Es gibt Viertel, in die man nachts besser nicht geht.
Auckland ist somit eine typische Millionenstadt mit den typischen Problemen einer großen Stadt. Die Region wächst so schnell wie kaum eine andere in Neuseeland, sie ist Zuwanderungszentrum. Nach den Erdbeben sind viele Menschen aus Christchurch hierher gezogen – obwohl Auckland im Grunde auf dem Vulkan liegt. Zum Stadtbild gehören 42 erloschene Vulkankegel wie der „One Tree Hill“ – im Großraum Aucklands sind es etwa 100. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass einer dieser Vulkane im Laufe der nächsten 100 Jahre ausbricht.
Hinsichtlich eines Öffentlichen Nahverkehrs scheint man in Auckland lange Zeit versagt und nur das Allernötigste gemacht zu haben. Man konzentrierte sich auf den Straßenbau. Immerhin hat das zu weniger Staus im Stadtgebiet geführt. Seit zwei Jahren nun gibt es Planungen für ein Schnellbahnnetz.
Der Sky Tower in Auckland (links) erhebt sich mehr als 220 Meter hoch über die Stadt, die Gesamthöhe beträgt 328 Meter. In 182 Metern Höhe gibt es das „Sky Deck“, die höchste der beiden Aussichtsplattformen. Es gibt drei Restaurants mit Rundum-Blick – man sollte schwindelfrei sein.
Im Aufzug hat man – wenn man möchte – einen bodenlosen Blick in die Tiefe des Schachts (links Mitte). Wer es cool findet, kann sich auch von der Aussichtsplattform am Bungee-Seil in die Tiefe stürzen – typisch für Neuseeland …
Auckland hat flächenmäßig die doppelte Größe wie London. Städteplanerische Maßnahmen gegen die weitere Zersiedlung waren wenig erfolgreich – das kleine, eigene Heim mit Gärtchen gehört einfach zur neuseeländischen Lebensweise. Selbst Reihenhäuser sind verpönt.
Vom Turm aus sieht man u.a. die ursprünglichen Maori-Siedlungen, den Rangitoto-Vulkan, Mount Eden, Albert Park und das Auckland-Museum.
Der Zuckerbäckerstil des „Old Arts Buildings“ sticht aus der sehr modernen Stahl-Glas-Skyline der Universität Auckland angenehm heraus. Die Universität Aucklands ist die größte des Landes, mit internationalem Renommée. Sie ist so groß, dass man auf dem Gelände stundenlang umherlaufen kann.
Das Design des „Old Arts Buildings“ (links unten) wurde von R.A. Lippincott und E.F. Billson des Architekturbüros Walter Burley Griffin in Melbourne entworfen und gewann 1921 eine Ausschreibung. Das Gebäude wurde 1926 fertiggestellt.
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Beitragsbild: Mirke, 2012.
Verwendung des PICR-Logos mit freundlicher Genehmigung durch PICR, 19.05.2024.