Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Kanarischen Inseln zum Verkehrs-Drehkreuz für Segelschiffe. Ein wichtiger Seehafen war z. B. im Nordwesten Teneriffas Garachico, bis er Anfang des 18. Jahrhundert einem Lavastrom aus dem Teide zum Opfer fiel, so wie der ganze Ort. Zuerst kamen Spanier und Portugiesen regelmäßig an den Kanaren vorbei, dann Engländer und Franzosen. Auf dem Weg zurück von Südamerika, Afrika (Madagaskar), Asien und Australien/Neuseeland brachten sie tropische und subtropische Pflanzen aus aller Herren Länder mit. Für die Kanaris fielen dabei immer wieder einige Exemplare ab, die sich im milden, frostfreien Klima der Inseln sofort wohl fühlten, so wie der wintergeplagte deutsche Urlauber heute.
© Bildrechte: 1364.1
(2) Großblumige Thunbergia (Thunbergia Grandiflora), (3) Gelb blühender Hibiskus, Parque GarcÃa Sanabria in Santa Cruz, (4) Gelber Holunder (Tecoma alata), (6) Flammenbusch (Caliandra Haematocephala), (8) Roter Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis), (9) Bougainvillea (Bougainvillea X Buttiana), (10) Spanische Fahne (Lantana Camara).
Ende des 18. Jahrhunderts entstand der Botanische Garten „La Orotava“ bei Puerto de la Cruz auf Teneriffa, hier erhielten viele Pflanzen aus den spanischen Kolonien eine neue Heimat, wurden systematisch vermehrt und an Gärtnereien in ganz Europa ausgeliefert. Im 20. Jahrhundert wanderten viele Inselbewohner nach Süd- und Mittelamerika aus. Den Daheimgebliebenen sandte man die schönsten Blumen, was den floristischen Horizont auf den Kanaren erneut erweiterte.
890 Aufrufe – LDS: 03.06.2024
Beitragsbild: Mirke, 2013. Der herrlich blühende Tulpenbaum (Spathodea Campanulata) wie der hier in Garachico, stammt ursprünglich aus Gabun.
Verwendung des PICR-Logos mit freundlicher Genehmigung durch PICR, 19.05.2024.