Ground Zero
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An die Anschläge vom 11.09.2001 erinnern die „footprints“ der beiden Türme des WTC (Beitragsbild). So gross wie die Grundrisse der beiden eingestürzten Türme – 60 mal 60 Meter – sind die Mahnmale von Ground Zero in Manhattan. Diese wurden wegen ihres „Gigantismus“ kritisiert und haben wirklich eine beeindruckende Grösse. 15 Milliarden Dollar soll der Bau gekostet haben. Dagegen stand und steht den Helfern viel weniger Geld zur Verfügung, die heute noch unter dem giftigen Staub leiden, sofern sie nicht gestorben sind. Sie leiden an Atemwegserkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (32.291), Krebs (5.441) und Posttraumatischer Belastungsstörung (12.500). Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters drückte dies Leslie Haskins, eine „9/11-Witwe“, 2012 so aus: „Warum lassen wir all dieses Geld in Gebäude fließen, wenn die Helfer nicht gut genug krankenversichert sind, um sich ein Beatmungsgerät zu kaufen?“

Mit der Katastrophe verteilten sich mehr als eine Million Tonnen Schutt und Staub über Manhattan – eine giftige Mischung aus Glasfaserresten, pulverisiertem Zement, Asbest, Dioxinen, Blei, Kältemitteln (fluorierte Halogenkohlenwasserstoffe), Schwefelsäure und chlorhaltigen Verbindungen. Heute weiß man, dass selbst die relativ gut ausgerüsteten Feuerwehrleute schlecht geschützt waren – in den Tagen nach dem Attentat trugen nur die wenigsten einen Atemschutz [1].

Doch selbst wenn – die vorhandenen Masken hätten als Schutz gegen den Staub-Gift-Cocktail nicht ausgereicht. Man hätte die Helfer mit Atemgeräten ausstatten müssen, deren Filter alle 30 Minuten auszutauschen gewesen wären. Die Verantwortlichen verleugneten die Gefahren: „Die Luft stellt keine Gefahr dar“, sagte Bürgermeister Rudy Giuliani kurz nach dem Attentat. Auch die Leiterin der Umweltbehörde „Environmental Protection Agency (EPA)“, Christine Todd (Nomen ist Omen …) sagte am 18. September 2001: „Die Luft kann ohne Gesundheitsrisiko eingeatmet und das Wasser ohne Gefahr getrunken werden.“ Die Staubschicht in anliegenden Wohnungen könne man einfach mit nassem Lappen wegwischen.

Erst nach dem Tod eines ersten Feuerwehrmannes und viele Diskussionen im Kongress später wurde 2011 der – zeitlich begrenzte – „James Zadroga 9/11 Health and Compensation Act“ verabschiedet, der Helfern, Arbeitern und Überlebenden kostenfreie medizinische Versorgung sicherte. Die 2015 erforderliche Verlängerung gelang wieder nur nach heftigen Debatten im Kongress. Im „World Trade Health Program“ werden heute (2016) fast 75.000 Menschen betreut.

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An den Stellen der zerstörten Zwillingstürme befinden sich zwei große Wasserbecken. Sie sind mit einer Kupferumrandung versehen, in welche die Namen der 2983 Menschen gefräst sind, die bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 (und bei dem vorangegangenen Anschlag vom 26. Februar 1993) ums Leben kamen.

Vom Rand der „footprints“ aus fällt das Wasser neun Meter in ein Becken. Von dort rauscht es in der Mitte über ein nur teilweise einsehbares quadratisches Loch weiter in die Tiefe.

Durch die Wasserwände fällt Tageslicht in den unter den Bassins liegenden Pavillon. In diesem befinden sich zwei Gedenkräume mit den Namen der Toten und ein Museum. Die Gedenkstätte heißt „Reflecting Absence“, eine Anspielung auf die Spiegelungen der Wasseroberfläche und eine Mahnung, sich an diejenigen zu erinnern, die fehlen.

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Fußnoten

[1] Ärztezeitung: Das Leid der Helfer 15 Jahre nach dem Terror 


Hinweise nach UrhG

Beitragsbild: Paul Sableman, CC BY 2.0, via Wikimedia Commonsm, 19.09.2021.

1629.1   Mirke, 2014.  

1629.2   Mirke (für 2 Fotos), 2014.  

1629.3   Mirke (für 2 Fotos), 2014.  

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