2017: Trump wird Obertrampel

„Nomen est Omen“ sagten die Römer. Namen sagen etwas über die Person aus – das ist keine esoterische Spinnerei, sondern erwiesene Psychologie. Sogar die Ehepartnerwahl wird von Namenspsychologie beeinflusst oder die Wahl des Berufs oder Wohnorts [1]. Amerikaner, deren Vorname mit „De“ beginnt („Denis“, „Dena“), werden deutlich häufiger Zahnarzt (dentist) als Rechtsanwalt (lawyer) – letztere hören eher auf Vornamen mit „La“ („Lawrence“, „Laura“). Den Grund für solche Lebensentscheidungen sehen die Forscher in unbewusster Ichbezogenheit: Namensähnlichkeit reduziert eigene Unsicherheiten und gibt einem ein gutes Gefühl, richtig zu liegen.

Ob nun „Denis“ ein besserer Dentist ist als beispielsweise John, haben die Forscher nicht untersucht. Das hätten wir in Bezug auf den künftigen amerikanischen Obertrampel Donald John Trump und seine Präsidentschaft gern bestätigt bekommen: Er wäre dann erwiesenermaßen ungeeignet für das Amt. Schließlich heißt er nicht Prosper Trump (Prosper = der Glückliche, der Erwünschte).

Seine krasse Ichbezogenheit steht jedenfalls außer Zweifel. „The Donald“ hätte eher „domestic engineer“ werden sollen, was nicht etwa mit „Häuslebauer“ zu übersetzen wäre (das käme dem Immobilienmagnaten entgegen), sondern mit „Hausmann“. Oder etwa dot.com-Manager – seine Internetpöbeleien lebt Donald John schließlich regelmäßig bei Twitter (X) aus. Sad! NONSENSE! Unfair! FAKE!! Are we living in Nazi Germany? Noch nicht … Tiefergehende Musikkenntnisse hat DJ nicht, so dass er für den gleichnamigen Club-Job nicht erste Wahl wäre (DJT ist kein geeigneter T-DJ), zur Selbstinszenierung würde es aber passen.

Die Hoffnung lebt, dass seine erste Wahl(-periode) auch die einzige und letzte bleibt: Die Wahlbevölkerung fiel auf einen schlechten Trompeter herein, einen Spieler, einen Milliardärs-Bauerntrampel, einen lauten Furz der Weltgeschichte (umgangssprachl. für to trump), einen Triumphator auf Kosten anderer. Einen Kartentrickser, der nur einen Trumpf kennt und dieser „trump“ ist er selbst. Selbst beim Reden haut er den Unterarm steif nach vorn-unten, als würde er nacheinander drei Karten auf den Tisch knallen.

Das könnte einfach nur unterhaltsam sein, denn als Deutscher sagt man leicht und mit Recht „Not my President“. Aber New York oder Washington D.C. sind kein Comic, nicht Entenhausen, wo der ewige faule Looser Donald ständig dem Great Deal hinterherläuft, dabei alles vermasselt und am Ende doch wieder nur der Arbeitslose und glücklose Neffe von Dagobert bleibt, als domestic engineer mit seinen drei Neffen Tick, Trick und Track. Wenn der US-Präsident etwas vermasselt, dann hat das Folgen für die Welt. Worin sich die Donalds gleichen: Geistige Beschränktheit gepaart mit Ãœberheblichkeit, die sich mit Pech abwechselt und mit Wut, wenn’s wieder mal nicht klappt. Auch physische Ähnlichkeit ist vorhanden (Beitragsbild: Dumb Trump macht den Entenschnabel).

Im Vermasseln ist der angebliche Siegertyp Trump auch Trumpf: Stichwort Taj Mahal. Er glaubt doch tatsächlich, dass alles nur eine Frage des „richtigen“ Deals ist, bei dem naturgemäß immer einer der Verlierer ist und das sind natürlich immer „die anderen“. Aber für wie blöd hält er „die anderen“, the peoples of the world, eigentlich? Würden Sie mit jemandem einen Deal machen, der Ihnen schon vorher erklärt, dass Sie der Verlierer sind?

Leider hat der Prahlhans keine drei klugen Neffen – ein Blick in Disneys „schlaues Pfadfinder-Buch“ könnte auch diesem Donald vielleicht helfen, der ja über sich sagt, er lese keine Bücher. Selbst den Geheimdienst glaubt er nicht täglich zu brauchen, denn er ist ja schon „selper slau“, wie es vor einigen Jahren auf einer ironischen Postkarte hieß. Entweder er reimt es sich selbst zusammen, wie es ihm passt, oder seine Goldman-Sachs-Minister, Milliardärsfreunde und Breitbart-Kumpanen aus dem Trump swamp (=Sumpf) werden es ihm schon verklickern. Fast meinte man, Walt Disney habe Donald Trump auch erfunden. Mit den Neffen Tup, Tap und Trap (etw. bespringen/decken, jmd. flachlegen, jmd. in eine Falle locken). Weitere personelle Analogien kann man im Duckpedia nachschlagen.

Donald Trump (5440393641)

© Bildrechte: 2083.3

„Heil Trump“

2017 „we could be at the last trump“. Eine Redewendung, die in etwa so zu übersetzen ist: 2017 könnten die Trompeten des Jüngsten Gerichts erklingen. Politische Katastrophen wurden immer durch politische „Führer“ ausgelöst, die sich für den größten hielten und das der Welt unbedingt beweisen wollten. Hat Trump eine Neigung, die Welt an den Abgrund zu führen, die Menschheit durch verblendete Ichbezogenheit, durch stures Feind-Freund-Denken, engstirniges Winner-Looser-Schema, überhebliche Fehleinschätzungen, an den Rand einer Apokalypse zu twittern und zu schubsen? Der Name legt es nahe.

Webweit blühen Unter­gangs­phantasien, wonach Trump das in der biblischen Apokalypse prophezeite „erste Tier“ sein könnte, sozusagen das erste Trampeltier. „Ein Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen steigt aus dem Meer. Es bekommt für 42 Monate Macht über alle Völker, lästert Gott und bekämpft die Heiligen. Ein anderes Tier mit zwei Hörnern, der falsche Prophet, steigt aus der Erde. Es bringt die Menschen dazu, das erste Tier anzubeten, und zwingt sie sich mit der Zahl seines Namens, 666, zu kennzeichnen.“ Die gute Nachricht dabei: Trump würde keine volle Amtszeit Präsident sein, sondern nur für 3,5 Jahre (bis Juli 2020). Wir wären ihn dann los – dump the Trump! Aber dann? Sein jetziger Vize (das zweite Tier) wäre auch nicht viel besser. Ich würde auf Mike Pence keinen Pfennig geben.

Natürlich ist diese dämonische Interpretation Unsinn, denn nach heutigem Erkenntnisstand bezogen sich die verschlüsselten Bilder der Johannes(=John!)-Apokalypse auf die Zeit 60 bis 90 nach Christus, wo Kaiser Nero und der Untergang von Pompeji so traumatisch wirkten wie 9/11 und der Terror heute. Aber wenn einer die Fanfaren des Jüngsten Gerichts im Namen führt, dann bleibt das wohl nicht ohne psychologische Folgen auf die Person. Wie z.B. die Tatsache belegt, dass eines seiner Gebäude an der 666 Fifth Avenue in New York liegt und DJT seine Wohnung im 66. Stock des Trump Towers hat. Ein augenzwinkernder Flirt mit dem Untergang?


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Links: Kunstobjekt im Schaufenster einer Galerie der Lübecker Hüxstraße. Rechts: Karikatur von André Poloczek.

Sicher ist, dass DJT kein diplomatisches Talent hat und auch darauf pfeift oder besser: posaunt (to trump). Die USA bestimmen wesentlich die Geschicke der Menschheit mit und ihr Präsident hat große Macht und Verantwortung. Da kann viel schiefgehen, wenn man bedenkenlos über Leichen trumpelt wie eine Comicfigur. So sinnbildlich geschehen, als er den phillipinischen Anti-Drogen-Diktator Duterte für seinen rechtlosen Krieg gegen die eigene Bevölkerung lobt, bei dem schon 3.000 Menschen von der Polizei ohne Festnahme und Verfahren erschossen wurden. „You are on the right way“. Wäre er doch nur domestic engineer geworden, nur eben bitte nicht im White House. Sondern am besten in Entenhausen. Oder in Kallstadt, der pfälzischen Kleinstadt, in die sein Großvater Friedrich (➥ Verpasste Sternstunde) vergeblich versuchte zurückzukehren.

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Literatur

(BdW) Bild der Wissenschaft, Heft 2/2007.

(SB) Bourne, Sam: Der Präsident, 2017, ISBN: 978-3-404-17658-8. Untertitel: Kann ihn jemand stoppen, bevor er den 3. Weltkrieg auslöst? Englischer Originaltitel: To kill the president.

Fußnoten

[1] BdW 2/2007, S. 62, wissenschaft.de: Warum Namen mehr sind als Schall und Rauch

Beitragsbild: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons, künstlerisch bearb. v. Mirke 28.07.2021.

Verwendung des PICR-Logos mit freundlicher Genehmigung durch PICR, 19.05.2024.

2083.1   Teaser bei n-tv.de am 7.11.2016 (Screenshot). Bildzitat gem. §50 – §51a UrhG: Mirke, 2016.  

2083.2   United States Army Air Force, Public Domain, 2021.  

2083.3   Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons, bearb. v. Mirke, 29.07.2021.  

2083.4   Links: Mirke 2017. Rechts: Bildzitat gem. §50 – §51a UrhG: André Poloczek (Lauter lupenreine Demokraten), Ausstellungskatalog zur 9. Triennale der Karikatur im Sommerpalais Greiz, 2018.  

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