Whaka­rewa­rewa­tangao­teopetauaawahiao …

… oder übersetzt „Versammlungsplatz für die Kriegsparteien von Wahiao“ gilt als längste Ortsbezeichnung Neuseelands (meist wird vernünftigerweise abgekürzt in „Whakarewa“). Den Rekord für die weltweit längste Ortsbezeichnung hält Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch im Nordwesten von Wales.

Heute findet sich hier das „neuseeländische Kunstgewerbe-Institut“ Te Puia, betrieben von Maori. Unter fachmännischer Anleitung erfahrener Meisterschnitzer werden junge Maori in der Nationalen Schnitzschule (Te Wananga Whakairo) ausgebildet. Von einer Art Laufsteg aus können Touristen ihnen dabei zuschauen. Das maori-typische Schnitzwerk erfreut sich wachsender Beliebtheit und finanziert die Schule. In der benachbarten Nationalen Webschule (Te Rito) erlernt der Maori-Nachwuchs die traditionelle Webkunst. Typisches Webmaterial sind die Fasern des neuseeländischen Flachses. Maoris erfanden die Methode, aus den Fasern dieser Pflanze Fäden zu drehen und Kleidung herzustellen (➥ Maori-Moden).

Ganz in der Nähe, auf dem Gelände von „Te Puia“, spuckt der „Prince of Wales Feather Geyser“ heißes Wasser bis zu 7 Meter in die Höhe. Der größte Geysir ist der Pohutu, der etwa ein- bis zweimal pro Stunde eine Höhe bis zu 30 Meter erreicht (aber Deutschland hat den längsten: ➥ Der höchste Geysir der Welt). Viele Geysire waren in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts versiegt, da man ihr Wasser für Thermaleinrichtungen abzapfte. Erst, nachdem man den Zusammenhang verstand und den Geysiren ihr Wasser wieder ließ, beginnen sich einige wiederzubeleben.

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Es stinkt erbärmlich. Wer empfindliche Bronchien oder Geruchssensoren hat, sollte hier nicht auf den nächsten Ausbruch des Pohutu warten, zumal man wegen der üppigen Dampfschwaden rundherum sowieso nicht viel von ihm sieht. Insgesamt soll es auf dem Gelände über 500 Thermalquellen, Schlammlöcher und Geysire geben, die für die eindringliche Duftnote sorgen (➥ Hier stinkt’s gewaltig).


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„Te Puia“ hieß die ursprüngliche Maori-Ansiedlung, die um 1325 hier entstand und zu einer Verteidigungsanlage ausgebaut wurde. Unterhalb des Berges Pohaturoa schützte die Siedlung eine Art natürlicher Burggraben aus heißen Quellen. Wen der Gestank nicht vertrieb, der wurde durch kochendes Wasser im Angriff behindert … Te Puia wurde nie erobert, hier überlebte die Maori-Kultur. Auch heute noch helfen die Quellen den Ureinwohnern, denn die Eintrittsgelder finanzieren den Kunstgewerbebetrieb mit.


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Ãœberlebensgroße Holzskulptur (links), der Kopf erinnert an die Steinköpfe auf der Osterinsel. Eine Holzarbeit der Maori-Schnitzer des Instituts (Mitte) und ein typisches Maori-Vorratshäuschen im „Musterdorf“ auf dem Gelände (rechts) – es ist kein Vogelhaus.

Neben dem Kunstgewerbe- und Handwerksbetrieb kann man auf dem Gelände einen Maori-Versammlungsplatz (Rotowhio Marae) mit kunstvoll verziertem Versammlungshaus (Te Aronui a Rua), ein Maori-Dorf (Pikirangi) besichtigen mit einer typischen Wohnhütte (unten links), dem Häuptlingsquartier (unten rechts), einem Vorratshäuschen auf einem Stamm (das an ein Vogelfutterhaus erinnert), ein Gestell zur Herstellung von Trockenfisch uvm.


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Ferner gibt es ein Nachthaus (Nga Manu Ahurei), in dem man zwei lebendige Kiwis besichtigen kann (nachdem man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat) und einen großen Souvenirshop.

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Beitragsbild: Mirke, 2012.

804.1   Mirke, 2012.  

804.2   MirkeYoutube-Terms, 2012.  

804.3   Mirke (für 2 Fotos), 2012.  

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804.5   Mirke (für 2 Fotos), 2012.  

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