Schönheiten am Straßenrand

Es geht um Blumen. Oder um Unkraut, je nachdem, wie man’s sieht. Z.B. Mombretien (Croscosmia x croscosmiiflora, links und Beitragsbild): Die rot blühenden zierlichen Schönheiten färben auf der Nordinsel ganze Bachläufe, aus der Luft sehen diese Montbretien-Felder aus wie Mohnwiesen. Entlang der Straßen sieht man immer wieder Flecken mit diesen Pflanzen, die bei uns in den Ziergärten gehegt werden.



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Zu roten Mohnblumen gehören bei uns in Europa traditionell die blauen Kornblumen, und auch hier in Neuseeland gibt es eine blaue (oder weiße) Entsprechung, die afrikanische Schmucklilie (Agapanthus africanus), deren Zwiebel übrigens giftig ist. Die in Neuseeland verbreitetste Art ist die am wenigsten frostempfindliche. Die blauen Blütenbälle dieses heimisch gewordenen Fremdlings aus Südafrika trifft man überall an – wahrscheinlich ausgewildert aus den Gärten der Einwanderer.


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Die Teebaumblüten verströmen einen lieblichen, honigsüßen Duft.

Um im Vergleich zu bleiben: Zum Frühjahr in Deutschland gehört der weiß blühende Rot- oder Weißdornbusch am Feldrand, aus dessen Blüten man herzstärkenden Tee bereiten kann. Dem entspricht hier der Teebaum, aus dessen Blättern man ebenfalls, wie der Name schon klarstellt, Tee machen kann. Aber auch hervorragendes entzündungshemmendes bzw. antiseptisch wirkendes Teebaumöl.

Es gibt Manuka mit größeren Blüten, auf die gerne Bienen zur Gewinnung des Exportschlagers Manuka-Honig angesetzt werden. Der Blütenduft ist lieblich und süß. Und es gibt Tanuka mit weicheren Blättern, aber kleineren Blüten. Beide Arten eignen sich für Tee, beide Arten sind in Neuseeland beheimatet und gelten als sehr widerstandsfähiges Gehölz, das z.B. nahe heiße Quellen nicht stört.


Zu den Schönheiten am Straßenrand gehören meines Erachtens auch die Fackellilien (Kniphofia uvaria), die gelb, gelb-rot und rot blühen. Sie werden auch Raketenblumen genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodelaceae) und stammen ursprünglich aus Südafrika. Mittlerweile sind sie aber weltweit verbreitet. Sie wurden gern als Ziergewächse in Gärten und Parks gepflanzt und verwilderten auch in Neuseeland.
Die gelbe Fackellilie darf man nicht mit der endemischen „Maori Onion“ verwechseln, die in den Bergregionen Neuseelands vorkommt.



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Zu den Schönheiten gehören die großen Winden, die man in Deutschland „Zierwinden“ nennen würde und die dunkelblaue, weiß-rot gestreifte oder weiß-blau gestreifte wunderbare Blüten haben. Ganz im Unterschied zur kleinen, lästigen deutschen Ackerwinde, die in Deutschland mit Recht eher als Unkraut angesehen wird.



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Hinzu kommen einige auch in Europa heimische Gewächse wie der Fingerhut oder die Lupine, welche in ganz Neuseeland verbreitet sind – wie ich feststellen musste, freut sich nicht jeder Neuseeländer darüber (➥ Vom Unkraut zum Unbaum).


Last not least muss man die Pracht der Hortensien erwähnen, denen man ebenfalls überall am Straßenrand begegnet. Oft ist es unklar, ob sie hier gepflanzt wurden oder sich selbst verbreiten. Die riesigen Blüten leuchten in den ungewöhnlichsten Farben, dunkelblau bis weinrot, rosa, gemischt, königsblau.




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Es muss das Klima sein, ein Farmer sprach auch vom besonderen, durch Vulkanasche angereicherten Boden, der Bäume und Pflanzen zwei- bis dreimal schneller und auch deutlich größer gedeihen lässt als in Europa.



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Hibiskus wächst in den Vorgärten zu großen Büschen heran.

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Beitragsbild: Mirke, 2012.

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922.2   Mirke (für 2 Fotos), 2012.  

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922.6   Fotos links und Mitte: Mirke, 2012. Foto rechts: natkat @pixabay, 19.06.2021.  

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